Nach der Sanitär- und Elektroinstallation steht als Nächstes die Fassadengestaltung auf dem Plan. Hierbei haben unsere Bauherrenfamilien die Wahl zwischen Putz oder Verschalung. Dieses Haus wird außen komplett mit mineralischem Silikatputz verputzt. Auch im Innern kommt Putz zum Einsatz. Alle Bereiche – mit Ausnahme der Nassbereiche der Badezimmer - werden mit atmungsaktivem Lehmputz versehen, der nach Trocknung noch einen Farbanstrich erhält. Die Innentreppe ist ebenfalls schon montiert. Sie wurde von unserem Partnerunternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern nach den Angaben und Wünschen unserer Bauherrenfamilie gefertigt. Die Treppe besteht aus massivem Buchenholz. Sie ist offen, viertelgewendelt und ihr Geländer ist gleichfalls in Buche ausgeführt. Nachdem die Lehmputzarbeiten im Hausinnern abgeschlossen sind, werden die Innentüren eingebaut. Hierbei handelt es sich um Türen aus Kiefernholz im Landhausstil. Der Fußboden ist nun auch schon fertiggestellt. Er besteht aus Lärchenholz-Dielen im Erdgeschoss und Dielen aus Douglasie im Obergeschoss. Die Dielen stammen aus heimischen Beständen, sie werden auf der Unterkonstruktion schwimmend verlegt, im Obergeschoss auf Quarzsandschüttung. Die Quarzsandschüttung weist besondere Vorzüge auf: Sie ist schalldämpfend, völlig brandsicher und gewährleistet eine einfache Montage des Fußbodens. Der Aufbau des Fußbodens im Erdgeschoss erfolgt auf andere Weise. Hier werden als Unterkonstruktion Hölzer direkt auf der Bodenplatte verschraubt. Es ist kein hoher Fußbodenaufbau erforderlich (nur 12 cm), da der ins Erdreich eingebrachte Schaumglasschotter bereits eine ausreichende Dämmung gewährleistet. So können auf die Unterkonstruktion direkt die Dielen aufgebracht werden. Parallel zur Dielung im Hausinnern wird draußen der Schuppen aufgebaut: In der schönen Feldberger Seenlandschaft entsteht aktuell ein weiteres unserer ökologischen Wohnhäuser aus Massivholz. Hier haben wir einige der bisherigen Bauabschnitte kurz dokumentiert:
Aufbau: Innerhalb von 1 – 2 Tagen werden die massiven Holz100-Außenwände auf vorher verlegten Schwellen montiert. Die Vollholz-Deckenbalken aus Kiefer stammen aus unserem nur 30 km entfernten Abbund-Partnerunternehmen, das regionale Hölzer verarbeitet. Parallel zum Aufbau der Wände erfolgen die ersten Arbeiten im Außenbereich: Eine 6500-Liter-Regenwasserzisterne für die spätere ressourcenschonende Gartenbewässerung wird ins Erdreich eingelassen. Die tragenden Wände im Erdgeschoss sind aus Kalksandstein. Es dauert circa drei Tage, die 17 bzw. 11 cm starken Wände hoch zu mauern. Besonderer Höhepunkt bei jedem Hausbau ist das Richtfest - eine schöne, jahrhundertealte Tradition. Es findet statt, wenn der Dachstuhl aufgebaut ist. Dazu lädt der Bauherr die künftigen Nachbarn sowie die Handwerker der verschiedenen Gewerke ein und gemeinsam wird Halbzeit am Bau gefeiert. Traditionsgemäß halten die Zimmerleute den Richtspruch, den letzten Nagel schlägt symbolisch der Bauherr ein. Auch die Richtkrone ist immer unverzichtbarer Bestandteil: Das Satteldach unseres Holzhauses erhält eine Eindeckung aus langlebigen Tonziegeln, die in Deutschland hergestellt wurden. Auch der 1-System-Schornstein wird gleich ins Haus gehoben. Die Außenhülle des Hauses ist damit fertig, denn auch die Fenster und Türen sind bereits montiert. Fenster und Fensterbretter im Hausinneren bestehen aus Holz. Die beiden großen Terrassentüren sind mit Raffstores zur Verschattung ausgestattet. Zur Fensterabdichtung bzw. zum Dämmen kommt der Ökobaustoff Stopfhanf zum Einsatz. Weiter geht’s im Innenbereich. Sind die Innenwände gestellt, können schon die ersten Sanitär- und Elektroobjekte installiert werden. In die Wände integriert ist beispielsweise eine Mehrsparte. In ihr verlaufen u. a. die Leitungen für die Photovoltaikanlage, die für die Zukunft geplant ist und umweltfreundlich Strom erzeugen wird. Die Innenwände des Obergeschosses sind als ökologisch gedämmter Holzrahmenbau ausgeführt. Im Nassbereich (Badezimmer) entstehen Ständerwände aus Konstruktionsvollholz mit Fermacellbeplankung, die später gefliest werden. Auch hier sind die Elektroobjekte, wie z. B. Steckdosen, gleich in die Wände integriert. Es ist soweit: Auch die letzten Arbeiten an dem neu errichteten Holzhaus in Brandenburg wurden jetzt beendet. Zu guter Letzt mussten noch die Bodenbeläge ausgeführt werden. Dabei kamen fast im gesamten Innenbereich hochwertige Eichendielen zum Einsatz, wie auf den Fotos gut zu erkennen ist.
Auch draußen legten unsere Mitarbeiter noch einmal Hand an: beim Bau der Terrasse. Sie besteht aus heimischem Thermoholz – als ökologische Alternative zu Tropenholz. Eine praktische Außenküche vervollständigt die Terrasse und macht es möglich, Mahlzeiten unkompliziert im Freien zuzubereiten. Für gute Lichtverhältnisse sorgen die Außenlampen, die ebenfalls noch montiert wurden. Wir freuen uns, dass wir – nach Abschluss der Restarbeiten – unserer Bauherrenfamilie ihr schönes, langlebiges Wohnhaus aus Massivholz übergeben konnten. Die völlig unbehandelte Lärchenfassade, die mit den Jahren eine silbergraue Patina bekommen wird, sowie der schöne Balkon verleihen unserem Konzepthaus sein unverwechselbares Äußeres.
Der Fußboden des Balkons besteht aus 4 cm starken Thermokiefer-Bohlen. Für den Bau des Geländers kam heimisches Lärchenholz zum Einsatz. Die Lücken zwischen den einzelnen Geländerstäben sind weniger als zwölf Zentimeter breit, damit Kinder sich nicht einklemmen, sondern dort ungefährdet spielen können. Die Holzfenster haben eine 3fach-Verglasung und sind (für den Sonnenschutz) auf der Südseite des Hauses mit Raffstores inklusive Tageslichtlenkung versehen. Es gibt insgesamt drei Terrassentüren, die alle über einen Insektenschutz verfügen.
Auch im Außenbereich hat sich zwischenzeitlich viel getan. Ein geräumiger Schuppen (6 m x 4 m) wurde errichtet. Er ist auf einer Betonplatte gegründet und besteht auf zwei Seiten aus Holzständerwerk. Die beiden anderen Schuppenseiten sind massiv gemauert.
Alle Innenwände des Hauses sind jetzt mit Lehm verputzt. Dazu wurde einlagiger Lehmputz mit Strohanteilen aufgebracht. Der natürliche Baustoff Lehm sorgt für ein gutes Raumklima, unter anderem weil er die Feuchtigkeit im Hausinnern regulieren kann.
Auch der Ofenbauer war schon fleißig und hat den Grundofen gesetzt, der das Haus in Zukunft beheizen und die Bewohner mit gesunder Strahlungswärme versorgen wird. Interessante Details: Der Ofen wird zwar großflächig verputzt, erhält aber als besonderes Gestaltungselement obendrein dekorative, 2 cm starke Platten aus Naturschiefer. Außerdem werden Sitzfläche bzw. Lehne am Ofen noch mit Wasserglas beschichtet. Die Innenwände im Erdgeschoss wurden aus Kalksandstein gesetzt und im Obergeschoss als Ständerwände mit Fermacellbeplattung hergestellt. In den Wänden verlaufen Heizschleifen, so dass platzsparende Wandheizflächen geschaffen werden konnten. Eine weitere Besonderheit gibt es im Obergeschoss: Dort wurde eine leicht demontierbare Innenwand errichtet. Dadurch kann aus zwei Räumen bei Bedarf ein großer Raum entstehen.
In den letzten Wochen hat sich viel getan. So ist die Außenfassade des Hauses inklusive Dämmung jetzt auch fertiggestellt. Die Fassade ist als Keil-Stülpverschalung mit Nut und Feder sowie Eckprofil ausgeführt. Sie besteht aus heimischem Lärchenholz.
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AutorSchreiben Sie etwas über sich. Es muss nichts ausgefallenes sein, nur ein kleiner Überblick. Archiv
Oktober 2022
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